Eine Jugend in Deutschland
Der erste Weltkrieg raubt einer ganzen Generation die Jugend. Wütend ruft diese 1919 als Antwort darauf die Räterepublik aus.
Ernst Toller und seiner Generation wird ihre Jugend durch den Ersten Weltkrieg geraubt. Wütend und mit verzweifeltem Mut versuchen sie 1918/19 einem verwüsteten Land eine politische und menschliche Perspektive zu geben. In München wird 1919 die Räterepublik ausgerufen. Die Versammlung von 50.000 Körpern erstreitet im öffentlichen Raum demokratische Rechte, formuliert vorher nie Gedachtes. Doch die Versuchungen des Totalitären sind zu groß. Die Inszenierung sichtet die Flaschenpost einer ungeheuerlichen Vergangenheit und verknüpft sie mit der brandaktuellen Frage von revolutionären Versuchen heute, in Belarus und anderswo. Jan-Christoph Gockel spürt im Prinzip einer sechsteiligen Serie Tollers rastlosem Künstlerleben nach und wirft mit einem Mashup aus Puppenspiel, Film, Schauspiel und Musik einen Blick auf Tollers vergessenes Gesamtwerk.