Generalprobe “Die Passagierin” von Mieczyslaw Weinberg
Mord verjährt nicht. Schuld auch nicht. Lisa, während des Zweiten Weltkrieges SS-Aufseherin im Konzentrationslager Auschwitz, sieht sich im hohen Alter mit ihrer Täterinnenrolle ihrer Jugend konfrontiert. Auf einer Schiffsreise glaubt sie, in einer Passagierin Marta zu erkennen, eine von ihr im KZ perfide unterdrückte Gefangene. Damit drängt sich die Vergangenheit, die sie doch so minutiös über all die Jahre sorgfältig zu unterdrücken versuchte, wieder in ihr Bewusstsein. Die zweiaktige Oper von Mieczysław Weinberg wurde 1968 komponiert, Weinbergs Eltern und seine Schwester kamen im KZ Trawniki ums Leben. Grundlage für das Libretto war die Novelle von Zofia Posmysz. Posmysz wurde, nachdem sie zweieinhalb Jahre in Ausschwitz interniert war, später in das KZ Neustadt-Glewe verschleppt, bis zur Befreiung 1945.
Die Tickets liegen nur an der Tageskasse und müssen bis spätestens 17:30 Uhr dort (Marstallplatz 5, hinter dem Nationaltheater) abgeholt werden.