Hildensaga. Ein Königinnendrama
Brünhilds Ruf eilt ihr voraus: stark, schön und unbezwingbar soll die Königin von Island sein, ihr Herz eine Festung. Als ihr Vater Wotan sie demjenigen verspricht, der sie im Dreikampf schlagen kann, rollen die Köpfe zahlloser Freier von den Klippen. Bis jedoch ein alter Bekannter auftaucht, dem Brünhild einst für einen Moment verfallen war, bevor sie ihm den Laufpass gab: Siegfried, der ruhmreiche Drachentöter und Besitzer des Nibelungenschatzes, ist im Gefolge des Burgunderkönigs Gunther mit neuer Mission zurückgekehrt. Gelingt es ihm, Gunther zum Sieg über Brünhild zu verhelfen, darf er dessen Schwester Kriemhild heiraten. Durch eine List tritt ein, was unmöglich schien: Brünhild unterliegt. Und der feine Deal, Frau gegen Frau, lässt in Burgund die Hochzeitsglocken doppelt läuten. Während Brünhild, ihrer Heimat entrissen, vor den Altar geschleppt wird, hat sich Kriemhild gegen ihr Gelübde, den Männern zu entsagen, in Siegfried verliebt. Von seiner kurzen Vergangenheit mit Brünhild weiß sie nichts. Da Brünhild Gunther jedoch die Hochzeitsnacht verwehrt und ihn zum Gespött des Hofes macht, überwältigt Siegfried sie unter dem Schutz der Tarnkappe ein weiteres Mal. Als Kriemhild endlich das toxische Gefüge durchschaut, verbündet sie sich mit der einstigen Konkurrentin. In der Finsternis des Waldes vor Burgund kommt es zu einem erbitterten Rachefeldzug, der die Kräfteverhältnisse auf den Kopf stellt und zum Kampf über das Schicksal wird.
Zwei Königinnen befreien sich in Ferdinand Schmalz’ Neubearbeitung des berühmten Nibelungen-Mythos von ihrer Bestimmung. Mithilfe der drei Schicksalsfäden webenden Nornen begehren sie gegen eine nach Macht und Reichtum gierende Männerwelt auf, die sich in einem blutigen Netz aus Eifersucht, Intrigen und Verrat verstrickt.