Slippery Slope – fast ein Musical
Ein berühmter Musiker versucht sich nach einem Cancel-Culture-Skandal an einem Comeback, als er erkennt, dass seine von ihm einst protegierte, junge Ex-Geliebte ihn in Sachen Musikkarriere und Ruhm längstens überholt hat. Diese, gerade noch aufgehender Weltstar am Popmusik-Himmel mit 90 Millionen TikTok-Followern, klagt ihn öffentlich der Ausnutzung und Manipulation an und sieht sich plötzlich selbst einem Social Media-Shitstorm von Bedrohungen und Beschuldigungen ungeahnten Ausmaßes ausgeliefert.
Eine Journalistin möchte einer jungen Pornodarstellerin helfen und mit ihrem Artikel der ausbeuterischen Filmproduktionsfirma das Handwerk legen, gerät dabei aber unerwartet selbst unter die Räder, und eine kompromisslose Chefredakteurin kann am Ende nur noch versuchen, ihre eigene Haut zu retten.
In einer Zeit, in der Hilfsbereitschaft schnell als Grenzüberschreitung gilt, vor Humor gewarnt und Ironie bitte nicht ohne Disclaimer oder zumindest relativierendes Emoji verwendet werden soll, canceln Yael Ronen und Shlomi Shaban in einem spielerisch und musikalisch fulminanten Reigen, in dem alle Personen miteinander verwoben sind, eine Figur nach der anderen weg und handeln so rasant wie erfrischend ungeniert sämtliche Themen ab, die unsere momentane Debattenkultur prägen: Rassismus, Sexismus, Machtmissbrauch, #MeToo, Feminismus, Social Media-Wahn, kulturelle Aneignung, Cancel Culture, Political (In)Correctness.