Wellenlänge
Einen „weiblichen Beethoven“ hat man zu Lebzeiten die Komponistin Emilie Mayer (1812–1883) genannt. Dazu mag nicht nur die Qualität ihrer Musik veranlasst haben, sondern ebenso, dass sie im Komponieren ihre Haupttätigkeit sah und nicht, wie etwa Clara Schumann oder Fanny Mendelssohn, Komponieren als Zusatztätigkeit verstand. Aber Emilie Mayer, die zu ihrer Zeit durchaus regelmäßig aufgeführt wurde, hat nie einen Gipfel im Musikolymp erklommen wie Ludwig van. Nach ihrem Tod verschwand sie aus den Konzertsälen. Heute entdeckt man, dass sie eine hochinteressante Komponistin war. Die 5. Symphonie von 1856 ist ein Werk, dass immer noch zu uns spricht! – Beethovens Violinkonzert nimmt eine Sonderstellung ein im Reich der Konzerte, einfach weil es so unfassbar perfekt ist in der Ausarbeitung der Ideen wie in der Ausgewogenheit von Solist*in und Orchester, in der Harmonie von musikalischem Geschehen und der Form, die Beethoven dafür findet. Ein Konzertabend also, der es in sich hat.
Emilie Mayer: Symphonie Nr. 5 in f-Moll (1850)
Ludwig van Beethoven: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61