Archiv der Kategorie:

Die Fledermaus

Hier täuscht jeder jeden: Wegen Beamtenbeleidigung muss Eisenstein ins Gefängnis. Sein Freund Dr. Falke rät ihm, vorher auf dem Ball des Prinzen Orlofsky noch mal richtig auf die Pauke zu hauen. Im Stillen plant Falke nur seine Rache dafür, dass Eisenstein ihn einmal zur Freude der ganzen Stadt als Fledermaus kostümiert nach Hause torkeln ließ. Eisensteins Frau Rosalinde nutzt die Abwesenheit ihres Gatten, um ihren Liebhaber Alfred zu treffen (der dann anstelle von Eisenstein ins Gefängnis wandert) und gibt daher ihrer Zofe Adele frei. Die wiederum behauptet, zu einer kranken Tante zu müssen – tatsächlich möchte sie auf den Ball gehen. Dort verbirgt sich jeder hinter einer falschen Identität. Entsprechend hemmungslos wird geflirtet – bis sich am nächsten Morgen alle im Gefängnis wieder begegnen …

Johann Strauss’ ebenso schwungvolle wie doppelbödige Operette über die Brüchigkeit gesellschaftlicher Fassaden sorgt seit der Uraufführung 1874 für Champagnerlaune. Das Gärtnerplatztheater präsentiert den Klassiker in einer Neuinszenierung von Staatsintendant Josef E. Köpplinger.

Wanderer

Franz Schubert: Symphonie Nr. 8 „Große Symphonie“ C-Dur D 944
Stets auf der Suche, sich „den Weg zur großen Symphonie zu bahnen“, ist Franz Schubert mit seiner Achten und letzten Symphonie am Gipfel seines Schaffens angekommen. Als Komponist von Kammer- und Klaviermusik und als Liederfürst bekannt, zeigt er der Nachwelt sein Können als Spitzen-Symphoniker. Entstanden ist die „Große“ während einer Reise durch Österreich in „wahrhaft himmlischer“ Umgebung, mit den schönsten Alpengipfeln vor Augen. Wanderer, endlich angekommen?

“Gott” nach Ferdinand von Schirach

Elisabeth Gärtner, pensionierte Architektin, hat nur noch einen Wunsch: Sie will sterben. Ihr geliebter Ehemann ist vor drei Jahren an Krebs gestorben und ohneihn macht für sie das Leben keinen Sinn mehr. Ein Medikament, das ihr erlaubt, selbstbestimmt in den Tod zu gehen, wird ihr verweigert. Jetzt soll vor dem Ethikrat grundsätzlich über ihren Fall entschieden werden. Juristische, medizinische und theologische Sachverständige streiten leidenschaftlich über die Frage: Hat der Mensch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben? Dürfen Ärzt*innen beim Suizid helfen? Und wem gehört eigentlich unser Leben? Uns? Dem Staat? Gott?

In seinem hochaktuellen neuen Stück «Gott» setzt sich der Autor und Jurist Ferdinand von Schirach mit dem kontrovers diskutierten Thema der Sterbehilfe auseinander. Wie schon in seinem Erfolgsstück «Terror» spielt auch in «Gott» das Publikum wieder eine zentrale Rolle. Denn am Ende der fiktiven Sitzung des Ethikrates entscheiden Sie, ob dem Wunsch von Frau Gärtner entsprochen werden soll oder nicht.

Die Liebe Geld (Komödie)

Alfred Henrich ist verzweifelt. Er möchte eigentlich nur etwas von seinem Geld abheben, um seiner Frau Ulli ein Geschenk zum Hochzeitstag zu machen – doch seit fünf Tagen verweigert ihm jeder Geldautomat hartnäckig den Zugriff. Dabei ist sein Konto im Plus, die Karte gültig – es gibt keinen ersichtlichen Grund für das Drama. Gewaltsam verschafft er sich einen Termin bei seiner Bankberaterin… Diese versichert ihm, dass es seinen Ersparnissen gut gehe, dass sie aber gerade auf „Geschäftsreise“ seien und vorübergehend nicht verfügbar… Und der smarte Bankdirektor will über alles reden, nur nicht über Finanzen, dieses Thema langweilt ihn zu Tode. Lieber präsentiert er dem verzweifelten Kunden die Bank der Zukunft, die das Menschliche in den Vordergrund stellt. Was vor allem bei Ulli, Alfreds Ehefrau, überraschend gut ankommt.

Karten müssen bis spätestens 18:55 Uhr an der Kasse abgeholt werden!

Die drei Musketiere

In seinem 1844 veröffentlichten Abenteuerroman «Die drei Musketiere» konfrontiert uns  Alexandre Dumas mit einigen literarischen Unstimmigkeiten, die der italienische Regisseur Antonio Latella, seit 2017 Theaterintendant der Biennale Venedig, zum Anlass nimmt, ein Duell mit dem Stoff auszutragen. In der Tradition der Commedia dell’Arte fordern die Schauspieler ihn mit Worten, Waffen und viel italienischer Anarchie zum Kampf. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

«Freundschaft ist heute eher eine Bequemlichkeit, keine Notwendigkeit mehr im eigentlichen Sinn. Früher war sie fast wichtiger als die Beziehung zum eigenen Partner. Wenn ‹Alle für einen und einer für alle› gilt, wer ist dieser eine? Und wer sind alle, die für den einen sind? Gibt es den einen, für den alle bereit wären zu sterben? Wer ist das? In der heutigen Zeit ist es genau so, dass ich einer bin und gleichzeitig alle, und gleichzeitig einer, dem es nicht gelingt, alle zu sein. Wir wollen, aber können nicht alle gleich sein, und einander gleich sein ist auch nicht gleich ein Ganzes. Es gelingt uns nicht, ein Ganzes zu sein.» – Antonio Latella

Frank Lüdecke – Das Falsche muss nicht immer richtig sein

In seinem brandaktuellen Programm stöbert er die versteckten Zusammenhänge zwischen Klimaforschung, E-Scootern, Negativzinsen und Grundeinkommen auf. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Demokratie und wer ist Anja Karliczek? Lüdecke macht politisches Kabarett in einer Zeit, in der man sich fragt, was Politik heute überhaupt noch ausmacht. Dafür nimmt er auch kleinere Anleihen bei der Philosophie.

Frank Lüdecke ist einer der führenden politischen Kabarettisten in Deutschland. Er war lange Zeit Mitglied im „Scheibenwischer“ (ARD), im „Satiregipfel “(ARD) und ist heute in der „Anstalt (ZDF) zu sehen, sowie in allen Satiresendungen der dritten Programme, wie „Mitternachtsspitzen“ (WDR) oder „Schlachthof“ (BR). Lüdecke hat den Deutschen Kleinkunstpreis erhalten, den Deutschen Kabarett-Preis, den Bayerischen Kabarettpreis, den Salzburger Stier und viele andere Auszeichnungen.

Le nozze di Figaro – Wolfgang Amadeus Mozart

Die Hochzeit von Figaro und Susanna steht unmittelbar bevor. Als Figaro jedoch erfährt, dass seine Verlobte von einem anderen Mann umworben wird, beginnt ein gefährliches Spiel der Intrigen und Entlarvungen. Zusehends wird offenbar, wie sehr die Protagonisten des Stücks in ein dichtes Netz emotionaler Abhängigkeiten verstrickt sind. Mozart zeigt in Le nozze di Figaro, dass die Liebe mitunter die tiefsten Wunden schlägt – und dass Hoffnung auf Heilung nur für denjenigen besteht, der sich dem Anderen in seiner ganzen Verletzlichkeit auszuliefern bereit ist. Die 1786 uraufgeführte Oper behandelt ein zeitlos aktuelles Thema: die so verwirrende wie faszinierende Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen.

Dauer ca. 3 Stunden 40 Minuten
1. + 2. Akt (ca. 19.00 – 20.35 Uhr) Pause (ca. 20.35 – 21.10 Uhr) 3. + 4. Akt (ca. 21.10 – 22.35 Uhr)