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OUT OF AREA – Über die Möglichkeit einer unmöglichen Begegnung

Diese zwei Menschen mit ihren außergewöhnlichen Biografien treten sich auf der Bühne gegenüber. Es kommt zu einer Art Vexierspiel: Fremdes und Gemeinsames, Meinungen und Haltungen werden sichtbar gemacht und hinterfragt. Aus zwei ganz unterschiedlichen Lebenswelten werden so gesellschaftliche und politische Strukturen deutlich – ohne den Anspruch auf verallgemeinernde Wahrheiten.

Denn in der Realität unserer sich wandelnden Gesellschaft kennen wir nur die Fiktion der uns vorgesetzten Bilder. Die Zuschauer*innen sind eingeladen, diese zu hinterfragen und in Zeiten, in denen die diffuse Angst vor „dem Fremden“ immer grösser und ungreifbarer wird, zwei Menschen und ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen kennenzulernen.

VKKO (Verworner – Krause – Kammerorchester)

Das VKKO (Verworner – Krause – Kammerorchester) ist als Klangmaschine und Jetzt-Orchester zu begreifen. Nach agitatorisch-flamboyanten Techno-Orchester Perfomances auf u.A. dem FUSION Festival oder Techno Clubs in Deutschland wie bspw. dem Harry Klein wendet sich das Ensemble nun der Ode an die Stille hin, dem totalen Fokus und der Reduktion. In weit kaskadierenden Sphären bauen zarte Songs mit konzentrierten Melodien Narrationsbögen in der Tradition von Ólafur Arnalds oder Nils Frahm. Jeder Schweißtropfen formt sich nach Chaostheorie zu einem See der Möglichkeiten.

Auf meerwassersalzigen Klanghäuten entspinnen sich tiefdröhnende Kickdrums, verwoben mit blitzenden Violinen. Resolute, elektronische Grooves fundamentalisieren einen energetischen Sog, dem man sich nicht entziehen kann, kontrastiert durch symphonisch-orchestrale Weite auf welcher sich kraftvoller Gesang stützt. Tropfendrops des Massivgewirks von Schwingung. Jede Sekunde wird zu Tonzeit und ist dabei betonbetrieben gemeißelt in Song und Wohlklage. Das Verworner – Krause – Kammerorchester (VKKO) – mit seinen 20 Musikern – entfaltet Klang.

Süddeutsche Zeitung:
„Wie kann man heute noch revolutionäre Musik machen? Das Verworner-Krause-Kammerorchester kommt schon nahe dran – denn sie spielen Techno. Dass diese Kombination gar nicht so abwegig ist, zeigt die Stimmigkeit ihrer Kompositionen.”

Konzert des Zagreb Philharmonic Orchestra mit Werken von Grieg, Tschaikowskij uvm.

Bei der Herbsttournee 2019 wird SoRyang unter der Leitung des international bekannten Dirigenten und Komponisten Kristjan Järvi das Klavierkonzert von Edvard Grieg spielen. Das Publikum darf sich außerdem auf eine Neuschöpfung freuen: Erstmals weltweit werden die »New York Songs« Järvis in der Fassung für Orchester und Klavier aufgeführt. Kristjan Järvi zählt zu den großen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. Sein Ziel als Komponist ist es, »Grenzen zu überwinden«.

Hot Club du Nax [Gypsy Jazz Kollektiv]

Charakteristika der Band sind die bezaubernde Stimme der Londoner Sängerin Isobel Cope und der hinreißende Sizzle des Prager Geigers Tomas Novak. Fürderhin das betörende Hohelied des Django-Swing nach alter Schule; die beiden Innsbrucker Gitarristen Arian Kindl und Lukas Bamesreiter. Und nicht zuletzt der unwiderstehliche Eskamoteur des Kontrabasses, Dario Michele Gurrado aus Bologna.
2019 stellt der Hot Club du Nax sein Debut-Album „Love is where you hang your“ hat auf Tourneen in Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich vor. Es beinhaltet neben ein paar originellen Bearbeitungen ausgewählter Genre-Standards vor allem Eigenkompositionen der Band, welche das tiefromantische, zugleich träumerische wie auch impulsive Timbre des Gypsy Jazz stilsicher in die Jetzt-Zeit überführen.
Psychedelische Liebesgedichte ranken sich mit glühend kaltem Blick um zwielichtige Machtfantasien und wunderschöne Traurigkeit durchtanzt die Nacht mit unendlicher Daseinsfreude.

John van Deusen – Indie-Pop-Konzert

John Van Deusen veröffentlicht am 19. Juli sein drittes Solo-Album und kommt im Herbst auf Tour.

 

Manche kennen John Van Deusen noch als Sänger von The Lonely Forest, die in 10 Jahren immerhin vier Alben veröffentlicht haben und vor allem mit ihrem dritten Werk “Arrows” (2011) für Aufsehen sorgen konnten. So wurden sie von NPR als “Best New Artist” ausgezeichnet und van Deusen vom Seattle Weekly als “best male vocalist“. Kein Wunder!

John Van Deusen trägt eine Ehrlichkeit in sich, die auf viele etwas verstörend wirken mag und kleidet diese in seinen ganz eigenen Power-Pop, der zum Teil sonderbare Einflüsse hat. Das resultiert dann in seine spezielle Art von Indie-Rock, der zu einem Teil bekannt vorkommt und an die 90er Jahre erinnert, zum anderen aber doch auch recht eigenartig anmutet. Die Hooks sind eingängig und zum Teil sogar leicht, aber dies wird von der emotionalen Komplexität seiner Musik dann etwas konterkariert – überhaupt gibt es zurzeit wenige, deren Intimität und Verletzlichkeit so absolut sind.

Singt er auf der einen Seite von Vertrauen, so behandelt er auch seine Zweifel, Depression und Selbstmordgedanken mit aller Ernsthaftigkeit. John Van Deusen ist ein Künstler der Gegensätze, der uns mit unglaublichen Melodien und Songs beglückt und fesselt, uns auf der anderen Seite aber auch an seinen dunklen Gedanken teilhaben lässt, die nicht minder fesselnd sind.

Musik, die so energetisch und zugänglich ist, sollte vielleicht nicht so persönlich und offen daherkommen, aber John Van Deusens künstlerische Persönlichkeit ist mit allen Höhen und Tiefen nun mal auch seine wahre Persönlichkeit. Seine Alben sollten in diesem Kontext verstanden werden, zeichnen sie doch ein Portrait der menschlichen Seele in all ihrer Unordnung und Unbeschreiblichkeit. In Würdigung dieses Kontextes entschied sich Van Deusen zu einer ganzen Serie von sehr persönlichen Solo-Alben, die “(I Am) Origami” betitelt sind und so unterschiedlich diese musikalisch verschiedenste Stimmungen transportieren, stammen sie alle von derselben Person.

HIDALGO // SCROLLEN IN TIEFSEE

Surround-Kino mit Live-Klassik: Wir haben ein geniales Gedicht entdeckt, ließen neue Musik schreiben, eine riesige Kuppel bauen, einen Film drehen und einen Sänger in einen Jumpsuit stecken. Heraus gekommen ist ein Lyrisches Gesamtkunstwerk, das die Grenzen zwischen digitalen und realen Welten sprengt. Ein Parcours zwischen Straße und Skypefenster, Clouds und Kontrollzentren, Gezeiten und Datenströmen.

 

Das Projekt SCROLLEN IN TIEFSEE setzt in der Black Box im Gasteig den Höhepunkt der Festivalwoche 2019.

Dabei entwickeln wir die Idee des »Lyrischen Gesamtkunstwerks« intensiv weiter. Auf drei Ebenen – Text, Klang und Raum – greifen vorproduzierte und live-entstehende Elemente ineinander und interagieren.
Das Publikum erlebt einen Wettstreit zwischen digitalen und physischen Welten, der auf einem Gedicht des zeitgenössischen Münchner Lyrikers Tristan Marquardt basiert. Er führt uns durch »regalmeter selfies« während »x terrabyte daten [im grundwasser] versickern«. Es ist eine Aufarbeitung der heutigen Erfahrungstopografie – denn wir bewegen uns ja längst nicht mehr nur durch Natur oder die Straßen unserer Städte, sondern mindestens ebenso selbstverständlich durch Browsertabs und Datenclouds.

Bei »Scrollen in Tiefsee« behandelt der Komponist Christopher Verworner (Leiter des Ensembles VKKO) das digital-physische Thema als Liedgesang mit elektronischen Klängen. Der prämierte Bariton Matthias Winckhler wird die Auftragsarbeit bei der Uraufführung sängerisch darstellen. Anders als bei konventionellen Liederabenden steht visuell nicht der Sänger im Zentrum, sondern eine große Video-Installation. Die von Bühnenbildnerin Katarina Ravlić (Bayerische Staatsoper) realisierte Leinwand-Konstruktion ragt wie eine Kuppel über dem Publikum in den Saal hinein. Darauf werden in aufwendiger Videomapping-Technik durchgehend Sequenzen geblendet, die aber nicht einfach nur die Musik untermalen, sondern live auf Sänger und Publikum reagieren.

Unter der Regie von Festival-Leiter Tom Wilmersdörffer entwerfen Videoproduzent Maximilian Riemer und Digital Live Artist Paul Bießmann dafür ein visuelles Duell: zwischen künstlichen Animationen und den Bildern gefilmter Natur. Der Zuschauer wird auf diese Weise in eine immersive Traumwelt versetzt: Wirbelt er gerade noch in rasendem Tempo auf einen abstrakten Horizont zu, schwingt sich im nächsten Moment ein Falke auf, der den Raum verschlingt und Platz macht für Himmelblau, in dem Starenschwärme kreisen. Ein Parcours zwischen Straße und Skypefenster, Clouds und Kontrollzentren, Gezeiten und Datenströmen.

How to get rid of a body

Eine Zaubershow? Eine Jagdparty? Ein Punk-Konzert? In seinem neuen Solo How to get rid of a body. A magic manual verwischt der Choreograf und Performer Léonard Engel die Grenzen zwischen Praktiken und Genres. Inspiriert von Tiermimikry kreiert er eine Hybrid-Performance zu der Fragestellung: Was braucht ein Körper, um unbemerkt zu bleiben?

How to get rid of a body spielt mit der Faszination der Täuschung, in dem es über die visuellen Tricks der Illusion hinausgeht und den Körper mit seinen Grenzen ins Zentrum der Beobachtung rückt. In dem permanenten Versuch, im eigenen Umfeld zu verschwinden zeichnet sich ein Körper ab, der zwischen verschiedenen Identitäten morpht und im Paradox seiner nicht aufzulösenden Präsenz lebt.

Choreografie, Performance: Léonard Engel | Komposition, Live Electronics: Korhan Erel | Dramaturgie: Maja Zimmermann | Outside Eye: Tamara Saphir | Kostüm- und Bühnendesign: Theresa Scheitzenhammer | Lichtdesign: Charlotte Marr | Technische Betreuung, Lichttechnik: Wolfgang Eibert | Produktionsleitung: Miria Wurm | Produktionsbetreuung: Veronika Heinrich | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Miria Wurm und Veronika Heinrich/Tanzbüro München

HIDALGO-Festival – OMG SCHUBERT

Karten MÜSSEN spätestens 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse (öffnet vsl. eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn) abgeholt werden!!! Ansonsten verfällt die Reservierung!!!

HIDALGO-Festival 2019:

OMG SCHUBERT

Die Multi-Instrumentalisten Justus Wilcken und Konstantin Dupelius erfinden Schubert-Lieder radikal neu. Mit Synthesizer, E-Gitarre und Video variieren und spinnen sie die Werke über Genre-Grenzen hinweg weiter. Mit elektronischen, alternativen und minimalistischen Exkursen. Ein einstündiger Trip, dargeboten unter den Hirschgeweihen der ehemaligen Augustinerkirche.

Dauer: 1 Stunde