Heinrich, mir graut vor dir, sagt Gretchen am Ende von Goethes Faust I. Zu Recht! Schließlich hinterlässt der Wissenschaftler Faust alleine im ersten Teil vier Leichen. Im zweiten Teil wird es nicht viel besser. Auf seinen Reisen gemeinsam mit Mephisto erobert er die Welt – er wird Kriegsherr, Kolonisator und Großunternehmer. Eigentlich ging die Wette Mephistos nur darum, dass Faust zum Augenblick sagen soll, verweile doch, du bist so schön. Irgendwie hat Faust da etwas verwechselt. Anstatt sich zu seinen Gefühlen und einem ‘Miteinander’ zu bekennen, hat er sein Ego weiter aufpoliert. Nach der Kolonisation, zwei Weltkriegen und angesichts der Klimakrise und einer Weltwirtschaft, die Ungerechtigkeit erzeugt, präsentiert sich Goethes Faust vollkommen neuartig: Wir blicken gegenwärtig auf die Trümmer der Selbstermächtigungsgeschichte eines alten weißen Mannes. Die Krisen unserer Zeit sind als Krise der Männlichkeit lesbar. Revolutionen beginnen in der Phantasie – so hinterfragt Claudia Bossard in assoziativen Bildern den Mythos Faust und seine Geschlechterkonstruktionen.
Archiv des Autors: KulturKick Team
Animal Farm nach George Orwell
Alle Tiere sind gleich. Das ist das wichtigste der neuen Gebote, die nach der Rebellion der Tiere auf der Herrenfarm aufgestellt werden. Nieder mit der Ungleichheit. Nicht länger soll der Mensch über das Tier herrschen, ihre Arbeit ausgebeutet, ihre Erzeugnisse gestohlen oder das Tier geschlachtet werden. Nachdem der Bauer vertrieben ist, bleibt die Farm in Klauen, Pfoten und Hufen der Tiere. Alles wird geschwisterlich geteilt und die Symbole der Knechtschaft zerstört. Die Schweine, die als die klügsten Tiere gelten, übernehmen die Leitung der neuen Farm. Doch nach und nach schleichen sich alte Muster in diese Ordnung: immer mehr Privilegien schaffen ein immer spürbareres Gefälle zwischen den Schweinen und den anderen Tieren…
Orwell schrieb die Fabel 1945 als Allegorie auf die russische Revolution. In Sapir Hellers Inszenierung erscheint sie darüber hinaus aber als grundlegende Reflexion über Macht und die Dialektik von gesellschaftlichen Veränderungen. Die Frage nach Gleichheit ist heute umso drängender: kann durch das Gebot, etwas Besonderes sein zu müssen, auch eine totalitäre Gleichheit entstehen? Wer bestimmt, wie die Norm auszusehen hat, wer sich worein integrieren soll und wie mit Menschen umgegangen wird, die nicht in das Raster passen?
Dauer: 2 Stunden, keine Pause
Die Tragödie des Macbeth von William Shakespeare
Drei Hexen kreuzen Macbeths Weg, als dieser siegestrunken mit seinem Gefährten Banquo aus der Schlacht gegen die Rebellen zurückkehrt. In einer spukhaften Vision prophezeien sie ihm, dem Than von Glamis, einen weiteren Adelstitel und den Thron von Schottland. Seinen gierigen Fragen entziehen sie sich und sind kaum fort, bricht eine mörderische Bilderflut sich Bahn in Macbeths Kopf. Berauscht und abgestoßen lässt er sich von ihr treiben, allein dem Wünschen nachzuhelfen, scheut er sich. Als König Duncan wenig später seinen Sohn Malcolm zum Thronfolger ernennt, überredet Lady Macbeth ihren widerstrebenden Mann, sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. So meuchelt er den König hin, nicht ahnend, dass dieses nur den Auftakt gibt zu einer Symphonie des Grauens. Weil Malcolm flieht, fällt die Krone an Macbeth, der, irregeleitet von den doppeldeutigen Sprüchen der Hexen, sich nun umzingelt sieht von Feinden. Immer wilder um sich schlagend reiht er Mord an Mord, bringt sich um Schlaf, Vernunft und Menschlichkeit. Unter der Führung von Malcolm und Macduff formiert sich derweil Widerstand. Von Toten wie Lebendigen verfolgt, sucht Macbeth seiner Zukunft Herr zu werden, glaubt, was er glauben will, bis er vor dem Nichts zusammenbricht. Die innere Hölle hat er da längst durchwandert.
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Harry Styles
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Harry Styles hat sich als einer der wichtigsten und einflussreichsten Musiker etabliert. Die rekordverdächtige Nummer-eins-Single „As It Was“ veröffentlichte er als ersten Vorgeschmack auf sein jüngst erschienenes drittes Album „Harry’s House“, das von Kritikern weltweit gelobt wurde. Sein selbstbetiteltes Debüt-Soloalbum (2017) war eines der zehn meistverkauften Alben des Jahres und erzielte die erfolgreichste erste Verkaufswoche eines männlichen Künstlers. Sein zweites Album „Fine Line“ (2019) erreichte bei seiner Veröffentlichung die Spitze der Billboard 200 und war damit Harrys zweites Nummer-eins-Album in den USA. Er schrieb Chartsgeschichte, indem er die erfolgreichste Verkaufswoche eines männlichen Solokünstlers in Großbritannien erzielte, seit Nielsen Music 1991 mit dem elektronischen Handel von Verkaufsdaten begann. Seit dem Start seiner Solokarriere hat er prestigeträchtige Auszeichnungen erhalten, darunter zwei BRIT Awards, einen Grammy Award, einen Ivor Novello Award, einen American Music Award und viele andere weltweite Preise. Außerdem war er der erste Mann, der allein auf dem Cover der Vogue abgebildet wurde.
Harry Styles ist zudem als unglaublicher Live-Performer bekannt. Seine Love On Tour-Shows wurden wegen der Pandemie verschoben und hatten dann schließlich im September 2021 in Las Vegas ihren Auftakt. Ende letzten Jahres absolvierte Harry über 40 Konzerte in den USA und wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gelobt. Auf den Konzerten gibt er unter anderem Darbietungen seiner Erfolgssingles „Sign of the Times“, „Lights Up“, „Adore You“, „Watermelon Sugar“ und „Kiwi“. Sowohl am 15. als auch am 22. April trat Harry als Headliner des legendären Coachella Festivals vor über 100.000 Zuschauern auf und ist 2022 mit der Love on Tour weltweit unterwegs.
Tosca (Oper)
Um des entflohenen politischen Häftlings Cesare Angelotti wieder habhaft zu werden, bringt Polizeichef Baron Scarpia den an der Flucht beteiligten Maler Mario Cavaradossi und dessen Geliebte, die Operndiva Floria Tosca, die gleichzeitig auch von Scarpia heiß begehrt wird, in seine Gewalt und verstrickt sich mit den beiden in einen grausamen Totentanz um Liebe, Eifersucht, Folter, Zynismus, Gier, Erpressung bis hin zu Mord und Selbstmord.
Abgesagt! Daniel Barenboim
Klavierabend
- Beethoven: Sonate Nr. 30 E-Dur op. 109
- Beethoven: Sonate Nr. 31 As-Dur op. 110
- Beethoven: Sonate Nr. 32 c-moll op. 111
Einzigartiger Pianist und Dirigent, eine wichtige Stimme in der globalen Kulturpolitik, unermüdlich engagiert als Förderer und Mentor junger Talente: Daniel Barenboim ist eine der zentralen künstlerischen Persönlichkeiten unserer Zeit und der Inbegriff des Kosmopoliten.Barenboim, der zu Beginn seiner musikalischen Karriere als pianistisches Wunderkind bekannt war, fasziniert noch heute das Publikum in Konzertsälen und präsentiert ein Lebenswerk, wie es nur wenige andere in der Musikwelt vorweisen können. Unermüdlich arbeitet er daran, die Musiksprache durch Kompositionsaufträge weiterzuentwickeln und vergessene Repertoires wiederzuentdecken. Die Reihe seiner preisgekrönten Audio- und Video-Einspielungen ist ebenso zahlreich, wie die Anzahl seiner Ehrungen und Auszeichnungen. Dennoch hat es der Wahl-Berliner geschafft, seine Demut vor der Musik und die Neugierde für musikalische Herausforderungen in seiner über 60-jährigen Karriere zu bewahren.
Jupiter Jones
Die Sonne ist ein Zwergstern Tour 2023
Mit dem Hit „So Still“ wurden Jupiter Jones 2011 schlagartig berühmt und auch das dazugehörige selbstbetitelte Album wurde vergoldet. Nach zwei weiteren Platten löste sich die Indie-Rock-Band aus der Eifel 2018 leider auf. Drei Jahre später gründeten Sänger und Gitarrist Nicholas Müller und der zweite Gitarrist Sascha Eigner die Band neu und melden sich mit dem Album „Die Sonne ist ein Zwergstern“ zurück. Hymnischer Pop-Rock mit dezenten Elektroanklängen. Wie immer sind es die melancholischen, auch mal poetischen Texte und die raue Stimme des Sängers, die Jupiter Jones ausmachen.
Rusalka
Die Nixe Rusalka verliebt sich in den Prinzen aus der Menschenwelt. Um sein Herz für sich zu gewinnen, geht sie einen Pakt mit der Hexe Jezibaba ein…
Antonín Dvořák und sein Librettist Jaroslav Kvapil vermischen in ihrer 1901 uraufgeführten Oper Rusalka den slawischen Mythos der untoten Rächerin aus dem Wasser mit Märchenfiguren wie Friedrich de la Motte Fouqués “Undine” und Hans Christian Andersens “Kleine Seejungfrau” vor dem Hintergrund der düsteren Sagen des Dichters Karel Jaromír Erben. Die faszinierenden Klangwelten, die liedhaften und hochdramatischen Momente ließen Rusalka zu einer der erfolgreichsten tschechischen Opern werden.
Dauer ca. 3 Stunden 20 Minuten
1. + 2. Akt (ca. 18.00 – 19.50 Uhr) Pause (ca. 19.50 – 20.20 Uhr) 3. Akt (ca. 20.20 – 21.20 Uhr)